PANKOW Aufruhr in den Augen
Gleichzeitig aufbrechen und bleiben?Anlässlich der kommenden Tournee im Januar 2017 erinnert die Berliner Rockband PANKOW an die Entstehung ihres legendären Albums „Aufruhr in den Augen“. Nicht nur wurden sämtliche Songs zu „Aufruhr in den Augen“ im Jahr 1987 geschrieben. Im Herbst des selben Jahres begann PANKOW auch mit den Studioaufnahmen, und zwar erstmalig in einem privaten Tonstudio, wo die Band nicht nur arbeitete, sondern über Wochen hinweg auch gleichsam kampierte (ein Novum für die damalige Zeit, jedenfalls bei einer AMIGA-Produktion).
PANKOW hat seit dieser Zeit zwar einen guten Teil der Stücke aus „Aufruhr in den Augen“ im ständigen Repertoire behalten, das 30jährige Jubiläum der Entstehung der Songs veranlasste die Musiker nun aber zu einem Blick "zurück nach vorn": auf der kommenden Tournee wird unter anderem erstmalig das vollständige Album in der Original-Reihenfolge und in einer Neu-Bearbeitung für akustische Instrumente zu hören sein.
An selbigerer Bearbeitung beteiligt ist übrigens der Pianist und Sänger Wolfram Bodi Bodag (Engerling), der der Band auch bei sämtlichen Konzerten zur Seite stehen wird. Einen exclusiven Einblick in die Tourneevorbereitungen gewährte PANKOW unter anderen FreundInnen auch der Kreisjugendpfarrerin und Pfarrerin der St. Gotthardt- und Christuskirchengemeinde Brandenburg, Ulrike Mosch: „Aufruhr in den Augen“ hat sich für mich immer verbunden mit RAUS wollen. Raus müssen. Auflehnen. Aufstehen. Ausbrechen aus dem, was ist. Laute und ehrliche Musik gegen alles, was einfach nicht richtig ist, nicht stimmt: Gegen das Regierungs-Pankow, die Langeweile des im Kreis-Drehens, die Öde und Stumpfheit bei der Armee, das Eingesperrtsein an einem Ort und darauf, festgelegt zu werden durch die Erwartungen der Anderen. Und das klang oft ungezähmt und ziemlich wild. GEGEN. Dreißig Jahre später höre ich die gleichen Texte mit neuer Musik und sie entfalten einen ganz neuen Kosmos. Immer noch erzählen sie vom Aufruhr. Aber es ist, als hätten sie sich geweitet. Vielleicht, weil die Mauern nicht mehr so stark und sichtbar sind, gegen die wir anlaufen. Weil die Welt offener zu stehen scheint - amerikanisch weit. Vielleicht aber auch, weil das Laute nicht immer das ist, was gewinnt?
Plötzlich wirken die Lieder weniger drängend, eher verlockend. Sie machen LUST aufs Aufbrechen: Aus dem Gewohnten, hin zu Neuem, Anderem – und zu mir selbst. Es ist, als öffneten die Lieder neu die Augen dafür, dass es trotz der gefühlten Weite ja immer noch genügend gute Gründe aufzubrechen gibt - in genau dieser Welt zu genau dieser Zeit. Und dass Bleiben eben dann gut ist, wenn ich es nicht muss sondern will. Weil ich dir gerne ins Gesicht seh. Oder weil du den Mund aufmachst und sagst, was dir nicht passt. Oder sogar was dafür riskiert, auch heute noch. Oder weil ich ICH bleiben kann. Wenn‘s gut ist.„Aufruhr in den Augen“ lässt aufbrechen und bleiben. Weil Pankow die Einheit aus Musik und Text aufgebrochen hat und doch Pankow geblieben ist. Und zum Glück wieder auf der Straße. Pünktlich zum Tourstart wird das BuschFunk Plattenlabel das vollständige Konzertprogramm als live-doppel-CD veröffentlichen.
Termine
Do, 19.01.2017, 20:00 Uhr | Ticket buchen |
Veranstaltungsort
Konzertkirche
Außen: Gotische Backsteinkirche Innen: Konzertsaal aus Glas, Beton, Stahl und Holz. Als...